Zum Inhalt springen

Warenkorb

Dein Warenkorb ist leer

Artikel: Money, Money, Money - Finanzielle Selbstbestimmung und Elternschaft

Money, Money, Money - Finanzielle Selbstbestimmung und Elternschaft
Mama-Alltag

Money, Money, Money - Finanzielle Selbstbestimmung und Elternschaft

Mit dem Schritt in die Mutterschaft verändert sich vieles – der Körper, die Beziehung, das Leben und meistens auch die finanzielle Situation. Plötzlich stehen Fragen im Raum wie: Wie viel können wir uns leisten? Wer bleibt wie lange zu Hause? Wie sichere ich mich langfristig ab?

Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 16 % weniger als Männer. Besonders mit der Geburt des ersten Kindes öffnet sich die Schere weiter - der sogenannte Motherhood Penalty. Die Folgen sind langfristig sichtbar: Frauen über 65 beziehen im Schnitt 39 % weniger Rente als Männer. Ursachen sind Erwerbspausen, Teilzeitarbeit und ungleiche Verteilung unbezahlter Care-Arbeit. Ein großer Teil der Elternschaft ist also auch die Frage: wie stellen wir uns als Team auf! Wer früh plant, bleibt handlungsfähig. Und wer offen über Geld spricht, schafft die Basis für echte Gleichberechtigung.

Der beste Zeitpunkt, über Geld zu sprechen?

Spätestens sobald ihr über Kinder sprecht oder aktiv in die Familienplanung geht. Viele Paare lassen finanzielle Fragen einfach „auf sich zukommen“. Doch wer langfristig Gleichberechtigung will, sollte ehrlich über Erwartungen, Ziele und Werte reden.

Fragen, die helfen können:

  • Wie wollen wir Erwerbs- und Sorgearbeit aufteilen?
  • Was sind unsere finanziellen Ziele?
  • Wie können wir sicherstellen, dass niemand seine Träume aufgeben muss?

Finanzielle Aufstellung vor und während der Schwangerschaft

1. Finanzüberblick & gemeinsame Planung

Verschafft euch frühzeitig einen Überblick über Einkommen, Ausgaben und Rücklagen. Sprecht offen über Arbeitszeitmodelle, Betreuung und Wiedereinstieg. Bildet einen Notgroschen – idealerweise drei bis sechs Monatsnettos.

2. Eigenständigkeit sichern

Auch in einer Beziehung gilt: Jede*r braucht finanzielle Handlungsfreiheit.
Eigene Konten und Rücklagen stärken Unabhängigkeit und damit die Beziehung.

3. Steuer, Elterngeld & Vorsorge verstehen

Ein Steuerklassenwechsel kann das Elterngeld beeinflussen. Hier frühzeitig prüfen: Wer kann wann in Elternzeit gehen, welche Modelle (ElterngeldPlus, Partnerschaftsbonus) passen? Teilzeitphasen strategisch planen, um Rentenlücken zu vermeiden.

Wie finde ich mein Elternzeitmodell?

Wir haben euch 4 Schritte zusammengetragen, an denen ihr euch orientieren könnt.

  1. Bürokratie: Versteht die Begriffe – Basiselterngeld, ElterngeldPlus, Partnerschaftsbonus.

  2. Bedürfnisse: Sprecht ehrlich über Lebensstil, Werte, Zukunftsvorstellungen.

  3. Finanzen: Führt ein Haushaltsbuch und rechnet Szenarien durch.

  4. Modell planen: Wählt eine Lösung, die zu euren Bedürfnissen passt, nicht nur die mit dem größten finanziellen Vorteil.

Heiraten: Ja oder nein?

Ja, denn mit Kindern bietet die Ehe rechtlichen und finanziellen Grundschutz. Sie bringt Vorteile beim Zugewinnausgleich, Erbschaftssteuer, Versicherungen und Rentenansprüchen. Aber: Eine Ehe garantiert keine lebenslange Absicherung. Nach einer Scheidung greift die Erwerbsobliegenheit. Spätestens drei Jahre nach Geburt des jüngsten Kindes müssen Ex-Partner*innen wieder eigenes Einkommen erzielen.

Brauche ich einen Ehe- oder Partnerschaftsvertrag?

Unbedingt. Ein Vertrag ist kein Misstrauensbeweis, sondern ein Schutzschild für beide Seiten. Darin sollten laut ihr folgende Punkte geregelt sein. Ein Partnerschaftsvertrag kann für unverheiratete Paare dieselbe Funktion erfüllen.

  1. Aufteilung von Einkommen und Vermögen

  2. Ausgleich von Karriereknicks durch Care-Arbeit

  3. Altersvorsorge für die betreuende Person

  4. Bezahlung und Wertschätzung der Sorgearbeit

  5. Regelung von Unterhalt und Erwerbsobliegenheit im Scheidungsfall

  6. Dokumentation gemeinsamer Finanzen

Das beste Kontenmodell für Familien

Viele Expertinnen empfehlen das Drei-Konten-Modell. Ein gemeinsames Konto für Familieneinkommen und Ausgaben. Je ein separates Konto pro Partner*in.
So können beide monatlich über gleich hohe Beträge verfügen – auch, wenn einer weniger verdient.

Beispiel: Verdient Person A 4.300 €, Person B 1.500 €, steht beiden die Hälfte des Familieneinkommens (2.900 €) zu - Differenz wird ausgeglichen. So bleibt finanzielle Augenhöhe erhalten.

Investieren, sparen, vorsorgen – der Masterplan

Es empfiehlt sich eine Kombination aus gesetzlicher Rente, betrieblicher Vorsorge und ETF-Sparen. ETFs (börsengehandelte Fonds) bilden Märkte wie den MSCI World ab – mit geringen Gebühren und breiter Streuung. Übernehmt Verantwortung für euer Geld – niemand sonst wird es tun.

Teilzeit – Chance oder Risiko?

Teilzeit ist sinnvoll, solange Kinder klein sind. Doch das Problem: Viele Mütter bleiben zu lange in Teilzeit. Die Folge: Teilzeitarbeit bedeutet Teilzeitrente. Wer nach einigen Jahren wieder aufstockt, reduziert langfristige Nachteile - sowohl finanziell als auch beruflich.

Wie spreche ich mit meinem Partner über Geld?

Fakten schaffen Transparenz. Mit Renteninformationen und Online-Rechnern lässt sich zeigen, wie Teilzeit, Kinderpause oder Elterngeld Entscheidungen beeinflussen.
Offenheit über Finanzen ist kein Misstrauen, sondern Vertrauen und verhindert Machtungleichgewicht. Geld ist ein Machtmittel, daher braucht es Transparenz und klare Absprachen.

Schulden & Schutz vor finanziellen Engpässen

Die häufigsten Ursachen für Überschuldung sind Krankheit, Arbeitslosigkeit, Trennung und Scheidung. Der beste Schutz ist ein Überblick über die eigenen Finanzen und ein stabiler Notgroschen. Faustregel: Drei bis sechs Monatsnettogehälter auf einem separaten Konto.

Finanzpflege als Selbstfürsorge

Über Geld zu sprechen, ist kein Tabu, sondern eine Kompetenz. Wer regelmäßig Versicherungen, Abos und Konten prüft, weiß, wo er steht. Wer sich weiterbildet, investiert nicht nur in Geld, sondern in Sicherheit. Denn am Ende gilt: Finanzielle Unabhängigkeit ist kein romantischer Zufall, sie ist ein geplanter Akt der Selbstbestimmung.

Nachfolgend haben wir ein paar hilfreiche Links für dich gesammelt:

Lebenskarte Eigenständigkeit

Familienportal des Bundesministerium für Familie & Bildung

Sandra Maria Ruge via Instagram

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.

Alle Kommentare werden vor der Veröffentlichung geprüft.

Read more

Let´s talk - Verstopfung, Haarausfall & Nachtschweiß
Wochenbett

Let´s talk - Verstopfung, Haarausfall & Nachtschweiß

Hämorrhoiden, Haarausfall und Co. betreffen so viele Frauen nach der Geburt, deshalb geben wir hier einen Überblick inkl. Erster-Hilfe-Maßnahmen.

Weiterlesen