Kräuter-Dampfsitzbad nach der Geburt

Dampfsitzbäder klingen ein wenig nach esoterischer Spinnerei, aber Vaginal Steaming kann besonders nach einer Geburt auf viele Wege heilsam sein. Es ist eine über viele Kulturen und Generationen praktizierte Form der Selbstfürsorge und wie wir finden, besonders kraftvoll.

Der Dampf versorgt Vulva, After und Vagina mit Wärme; die Kräuter tragen den Kreislauf und Lymphfluss anregende sowie antimikrobielle und pflegende Eigenschaften bei. Ich als Mütterpflegerin bereite regelmäßig Kräuter-Sitzbäder für meine Mamas zu und bin mittlerweile ein riesiger Fan davon, denn sie tragen nicht nur zur Regeneration bei sondern sind auch ein hervorragendes Me-Time Ritual für die Zeit nach der Geburt. 

Es wird empfohlen, mit Dampfsitzbädern zu warten, bis der Wochenfluss schwächer geworden ist, etwa 7 bis 10 Tage nach der Geburt, wenn die Gebärmutterarterie sich zu schließen. Sprich vorher mit deiner Hebamme oder Ärztin darüber, wann du damit anfangen kannst, denn das kann von Mutter zu Mutter und je nach Geburtsverlauf, Verletzungen und Wundheilung variieren. Auch Frauen, die eine Bauchgeburt hatten, können von Dampfsitzbädern profitieren.

Wie bereite ich den Kräuterdampf zu?

• 1 L Wasser
• 3 EL getrockneter Lavendel
• 3 EL getrocknete Kamille
• 3 EL getrocknete Himbeerblätter
• 3 EL getrocknete Rosenknospen
• 3 EL getrockneter Hirtentäschel
• 1 EL Wegerichblätter getrocknet

oder

• 4 EL Sitzbad von Seasons of Mama SOOTHE
• 2 EL Mutterstolz Teemischung

Und wieso genau diese Zutaten?

Kamille wirkt entzündungshemmend und regeneriert die Haut, Lavendel lindert Angstzustände, wirkt entzündungshemmend und reduziert Dammbeschwerden! Rosenknospen liefern Vitamin C, sind als Stimmungsaufheller bekannt und unterstützen die Verdauung. Himbeerblätter unterstützen die Rückbildung. Hirtentäschel ist gut bei Nachgeburtsblutungen, unterstützt den Kreislauf und wirkt Blutstillend.

Und wie steame ich?

Kräuter werden in einem einfachen Topf aufgekocht, damit du dann vom Kräuterdampf profitierst. Das Wasser in einem mittelgroßen Topf zum Kochen bringen und zurückschalten. Die Kräuter hinzufügen und dann zugedeckt 10 Minuten leicht aufkochen. Dann Herd ausmachen, Deckel drauf und bis zum Einsatz heiß halten. Den Topf stellst du nun entweder auf dem Boden oder unter einen offenen Sitz, wobei die Bodenvariante meine liebste ist. Und so gehts:

Sud aufkochen, Herd aus machen und Deckel drauf. Mach dich untenrum frei. Platziere den Topf auf einer ebenen, saugfähigen Unterlage. Ich bereite für meine Mamas immer eine weiche Unterlage aus 2 großen Handtüchern vor, richte einige Kissen, dunkle das Zimmer ab, Kerzen und Musik richten. Der Rand der Schüssel wird mit einem eingerollten Handtuch bedeckt. Jetzt kannst du dich über die Schüssel oder den Topf knien (wie in der Haltung des Kindes). Arme und Knie mit Kissen auspolstern, diese Position sollte gemütlich für dich sein. Deine Vagina ist über der Schüssel platziert. Lege eine Decke über dich und verharre ca. 10-15 Minuten in dieser Position. Du kannst dabei Lesen oder etwas hören um dabei so richtig zu entspannen.

Vorsicht:

• Setz dich nicht direkt über den heißen Dampf - es sollte sich warm und angenehm anfühlen.
• Verwende keine ätherischen Öle, sie sind für das empfindliche Gewebe der Vulva zu aggressiv. Bleib beim “Ganze-Kräuter-Prinzip” und verwende getrocknete Kräuter.
• Mach kein Dampfsitzbad, wenn du eine innere oder äußere Infektion hast.

Im besten Fall lässt du dir das Sitzbad von deiner Mütterpflegerin oder einer Person deines Vertrauens zubereiten, die dann während der Dampfzeit auch auf dein Baby schaut, sodass du dieses Ritual als Me-Time ganz für dich nutzen kannst.