GEBURTSBERICHT | LAURA & LILLY

Ich starte am Besten am 20.2.2021, das war der errechnete Termin unserer kleinen Maus. Ich war die Woche zuvor schon super ungeduldig und konnte es nicht mehr erwarten. Meine Hebamme kam zum Entbindungstermin und wir haben wie bei Kind Nummer eins eine Uterus-Öl Massage gemacht. Ich hatte sofort das Gefühl dass sich etwas in Bewegung setzte. Mir wurde leicht schlecht und da wusste ich dass es bald losging. Ich richtete mir vor dem schlafen gehen sogar die Klamotten fürs Krankenhaus.  

2:30 Uhr: ich wache auf und merke die ersten Wehen. Ich habe sie direkt von Anfang an im Abstand von 1:30 Minuten aber alles noch gut aushaltbar, sodass ich noch für ein Stündchen liegen blieb. Da ich aber nicht mehr liegen bleiben wollte ging ich duschen. Warum auch immer war es mir wichtig zu duschen. Alles war super entspannt da ich mich morgens sehr wohlfühlte und die Stimmung für mich was magisches hatte. Mein Freund sagte ich nach dem duschen, dass er sich noch ausruhen kann, da ich erstmal auf den Peziball gehe. Ich habe mich die ganze Schwangerschaft mit der friedlichen Geburt vorbereitet und lernte viel über den inneren und äußeren Raum, Hypnose und eine schmerzfreie Geburt. Nach meiner ersten Geburt bei der ich fast starr vor Angst war und keine Minute es richtig wahrnehmen was da gerade magisches passierte. Diesmal war es anders. Ich war ruhiger, und freute mich auf meine kleine Tochter und visualisierte die Geburt. Ich saß also auf meinem Ball, hörte die Hypnose und atmete tief in den Bauch ein und aus bei jeder Wehe. Bauchatmung BABY! 

Es ist nun 4:30 und mein Freund duschte und machte sich Ready. Ich hört brav Kristins Stimme zu und merkte wie die Wehen stärker wurden. Um 5 Uhr haben wir dann meine Eltern angerufen, ich immernoch super entspannt mit den Worten: Guten Morgen, unser Wunder macht sich auf den Weg. Macht euch langsam fertig, trinkt einen schönen Kaffee und fahrt los. 

Mein Sohn der bei uns im Bett schläft wurde gegen halb sechs wach, da niemand mehr im Bett lag. Er kam runter gab mir die Hand und fragte: Mama Bauchweh? Und ich antwortete nur: ja mein Schatz, deine Schwester will endlich zu uns. Es war sehr rührend wie toll er das machte und wie ruhig alles war. Um 6 Uhr waren meine Eltern dann da und wir machten uns auf den Weg. Im Auto war ich zum ersten Mal richtig nervös. Die Wehen konnte ich nur mit dem Tönen und der Bauchatmung ertragen. Da wusste ich einfach das es jetzt doch schnell gehen würde. 

Wir durften direkt hoch in den Kreißsaal, ohne großes Anmelde gedöns. Ich mit Handy in der Hand und Kristin mit der „ Während der Geburt“ Hypnose. Ich bekam kaum was von dem Trubel mit. Oben angekommen, sagte ich zur Hebamme, die gerade erst ihre Schicht begonnen hatte: Hi ich bin Laura, ich habe eine Minute zwischen den Wehen und ich glaube wir können direkt in den Kreißsaal. Ich hatte die Maske die ganze Zeit noch auf und musste den Corona Test natürlich noch machen. Aber wir hatten kaum noch Zeit für das CTG und der Ultraschall machte keinen Sinn. Ich war schon bei 6cm und wir gingen direkt rüber in den Kreißsaal. 

Erste Presswehe - nach der ersten wollte ich Lachgas was aber leider besetzt war. Wir machten den Corona Test. Zweite Presswehe - ich sollte einen Zugang bekommen, aber keine Zeit mehr. Zwei Presswehen kamen direkt nacheinander und als die Hebamme sagte “noch eine dann ist dein Baby da“, bekam ich Panik. Das ging nun doch sehr schnell und die Schmerzen waren fies. Mir war bewusst dass ich mein Kind gleich im Arm habe und ich das ganz alleine jetzt schaffen werde. Ich brüllte glaube ich alle an aber das gab mir die letzte Kraft. Da war sie. 3960g und 56cm groß. Jap eine große und schwere Maus. 

Und zwei Minuten nachdem sie da war Piepste unser Corona Test Ergebnis. Beide Negativ. Uns aber völlig egal. Ich zitterte am ganzen Körper vor Erschöpfung und hatte nicht einmal mehr die Kraft die weiche Plazenta rauszupressen. Aber ich hatte es ganz allein geschafft. Wir waren komplett!! 

Meinen Dammriss ersten Grades lies ich nicht nähen. Da es ein Stich gewesen wäre und ich der festen Überzeugung war, dass es alleine heilen würde. Mein Körper hatte ein Wunder geboren und war eine Power Maschine. Wir sind nun seit 10 Tagen zu Hause und es geht mir wunderbar. Stillen klappt, die Verletzung heilt wunderbar und wir lernen uns in Ruhe ohne viel Besuch kennen. Dank Corona ist es bei uns entspannt und ich lerne meine Tochter viel besser kennen ohne Unterbrechung. Ich bin unendlich dankbar dass alles so gut geklappt hat und wir keine Probleme hatten. Ich habe lang überlegt das überhaupt zu teilen, weil es vielleicht alles zu gut lief, zu positiv ist und ich niemanden auf den „Schlips“ treten will. Ich weiß das es eher ungewöhnlich ist, das es beide Male so gut lief und so schnell. Bei Baby Nummer 1 ging die Geburt 2,5h und bei der zweiten 40 Minuten (also die reine Geburt). Ich bin den Hebammen und Kinderkrankenschwestern sehr dankbar, da sie sich kaum eingemischt haben und ich so meiner Inutition folgen konnte. Das verdanke ich auch der friedlichen Geburt, die mir meine weibliche Intuition und Stärke wiedergegeben hat.  

Angst haben vor der Geburt muss man nicht haben. Vertrauen, Liebe und eine gewisse „Fuck-This“ Einstellung haben mir geholfen. 

Danke Laura, für diese berührende und emotionale Zusammenfassung der Geburt deiner kleinen Maus.

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